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Statt Live-Übertragung: ORF lud Medienchefs zu EM-Ausflug ein auf Zwangsgebühren Zahler !
ORF-Generaldirektor Roland Weissmann wollte dem Rundfunk die Übertragungsrechte für die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland nicht sichern. Stattdessen luden Weissmann und die ORF Enterprise „wichtige Partner“ aus dem Medienbereich zum Frankreich-Match nach Düsseldorf ein.
Das österreichische Fernsehpublikum bekommt die Spiele der österreichischen Fußballnationalmannschaft im ORF nicht zu sehen. Die Rechte dazu liegen für diese Europameisterschaft bei „Servus TV“, das nur ausgewählte Spiele an den ORF weiterverkauft.
ORF-Generaldirektor Roland Weissmann gönnte sich das Spiel nicht wie die meisten Österreicher auf dem privaten Partnersender „Servus TV“. Er wollte direkt dabei sein und nahm Freunde, Kollegen und Partner am 17. Juni 2024 ins Düsseldorfer Stadion zum Österreich-Spiel gegen Frankreich mit.
Der ORF stellt gegenüber ZackZack fest: “Im Rahmen einer größeren vom ÖFB organisierten Partner- und Sponsoren-Reise (ca. 150 Personen) haben der ORF und die ORF Enterprise – wie das auch viele andere Unternehmen tun – einige wichtige Kunden und Partner, darunter auch Unternehmen aus dem Medien-Bereich, zum Spiel Österreich-Frankreich in Düsseldorf eingeladen, insgesamt waren 20 Personen dabei.”
20 „wichtige Kunden und Partner“ dabei
Neben ORF-Generaldirektor Roland Weissmann und seinem Pressesprecher Martin Biedermann reisten nach Angaben des Unternehmens knapp zwanzig weitere Gäste auf Einladung des ORF an Bord der AUA ins Düsseldorfer Stadion. Zu den „wichtigen Partnern“ gehörten nach ZackZack-Informationen Hubert Patterer, Herausgeber der „Kleinen Zeitung“, Richard Grasl, Doppelgeschäftsführer von „profil“ und „Kurier“, Horst Pirker, Eigentümer von „News“ und „trend“, APA-Chefredakteurin Maria Scholl und „Presse“-Chefredakteur Florian Asamer.
ZackZack wollte von den genannten Personen zusätzliche Details zur Reise in Erfahrung bringen. Horst Pirker stellte auf ZackZack-Anfrage klar, die Reise selbst bezahlen zu wollen: “Die Abrechnung dieser „Einladung“ habe ich noch nicht bekommen aber schon – vor Ihrer Anfrage – urgiert und ist diese mir auch zugesagt.” Richard Grasl betonte: “Sämtliche Kosten wurden von uns übernommen, nicht vom ORF.” Die anderen oben Genannten beantworteten die ZackZack-Anfrage nicht.
Auf Nachfrage wollte der ORF nicht bekanntgeben, ob und wer die Reise selbst bezahlt hat.
Hotel „irgendwo in der Peripherie“
ZackZack wollte von Biedermann wissen, wie viel die Einladungen den ORF kosteten und in welchem Hotel Weissmann und seine Gefährten untergebracht waren. Kosten müsse er „intern recherchieren“, das Hotel wäre „in der Peripherie irgendwo“ gewesen, „also nichts Besonderes“.
Nicht alle Eingeladenen wollten die Reiseeinladung annehmen. Die stellvertretende Chefredakteurin des „Standard“, Petra Stuiber, fuhr trotz Einladung nicht mit nach Düsseldorf. Solche Einladungen seien „mit den Compliance Regeln des Standard nicht vereinbar“, sagte sie auf ZackZack-Anfrage. Die “Standard”-Regeln dürften schärfer sein als die des ORF, der feststellt: “Die Einladung wurde von der ORF Compliance geprüft”.
Keine Topspiele im ORF
Bei der zurzeit in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft ist „Servus TV“ Rechtehalter.
Der ORF hat nur das „Second Choice“-Recht, kann „Servus TV“ also nur diejenigen Spiele abkaufen, die der Privatsender nicht selbst zeigen will.
Bei der WM 2022 in Katar war es noch umgekehrt gewesen. Damals lagen die Rechte beim ORF.
Ergänzung um eine Stellungnahme von ORF-Sprecher Martin Biedermann um 12.00 Uhr: “Geprüft wurde bei uns, ob die Einladung Compliance-konform ist.
Ob der Eingeladene sie annimmt oder selber zahlt oder absagt, ist anderes Thema”.
Wer sich im Gegensatz zu Horst Pirker und Richard Grasl Flug, Hotel und Matchkarte vom ORF bezahlen ließ, wird nicht beantwortet.
https://zackzack.at/2024/06/29/statt-live-uebertragung-orf-lud-medienchefs-zu-em-ausflug-ein
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