- Land: Austria
- Region: Wien
- Stadt: Wien
SONNENSTROMPETITION – Hände weg von der Sonne!
Diese Petition startet am 13. März 2014 um 10 Uhr und wird mit allen unterstützenden Unterschriften an das Finanzministerium gerichtet.
Sehr geehrter Herr Finanzminister Dr. Michael Spindelegger!
Die Belegung der Eigenstromerzeugung ab 5000 Kilowattstunden mit einer Abgabe in der Höhe von 1,5 Cent ist kontraproduktiv zum Ausbau von nachhaltigen Energietechniken zur Absicherung der Energieversorgung der Zukunft.
Die Eigennutzung von selbst erzeugtem Strom zu besteuern, ist so absurd, wie der Genuss der selbst gezogenen Früchte aus dem Obstgarten oder das selbst verkochte Gemüse aus dem eigenen Garten zu besteuern. Gleichzeitig ist es absurd, einerseits kleine Investitionshilfen für den Ausbau sauberer Stromerzeugung zu gewähren und gleichzeitig den Eigenverbrauch zu besteuern.
Hier ist der Amtsschimmel in Ihrem Ministerium durchgebrannt.
Fangen Sie ihn wieder ein und zähmen Sie ihn.
Unterzeichne Bitte hier:
http://www.pvaustria.at/petition/
Hände weg von der Sonne! Sonnenstrom-Petition gestartet
Eigenverbrauchsbesteuerung versetzt die Photovoltaik-Branche in Aufruhr!
Nach einem Erlass des Finanzministeriums vom 24. Februar 2014 soll der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Sonnenstrom mit einer Abgabe von 1,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) belegt werden, sobald die Nutzung eine Leistung von 5000 kWh überschreitet.
Grundsätzlich widerspricht die Abgabe dem Bestreben den Eigenverbrauch von sauberem Sonnenstrom zu fördern. Einerseits stützt der Staat mit einem kleinen Betrag Photovoltaik-Anlagen, fördert Elektromobilität und zuletzt rief die Landesregierung in Salzburg eine Speicherförderung ins Leben. Alles Aktivitäten, die den Eigenstromverbrauch von Photovoltaik-Anlagen in den Mittelpunkt stellen. Andererseits kratzt der Fiskus den letzten Cent aus den Anlagenbetreibern heraus.
Die wichtigsten Gründe, die gegen eine Besteuerung des Eigenstromverbrauchs sprechen:
Der Eigenverbrauch sorgt für eine Stabilisierung des Netzbetriebs und ist daher auch Bestandteil der Versorgungssicherheit.
Die Amortisationszeit für Photovoltaik-Anlagen verlängert sich und die vielfach geforderte Marktfähigkeit wird behindert anstatt unterstützt.
Die Administration ist für Privatpersonen kaum durchführbar, da die Abgabe selbst zu berechnen ist und monatlich abgeführt werden muss.
Bei Kleinanlagen übersteigt der administrative Aufwand den steuerlichen Ertrag.
Der Ausbau der sauberen Elektromobilität und die individuelle Speicherung, beides wichtige Zukunftsmodelle, werden behindert.
Selbst Inselanlagen auf Schutzhütten oder im Freizeitbereich, ohne Anbindung an das Stromnetz, sind von der Abgabe betroffen!!! Diese Anlagen haben aus Mangel an Netzanschluss keine Möglichkeit Überschussstrom abzuliefern und müssten daher, um der Abgabe zu entgehen, vor Überschreiten der 5000 kWh abgedunkelt werden. Außerdem müsste der Hüttenwirt monatlich vom Berg klettern, um seiner Abgabenpflicht nachzukommen. Im Normalfall hat eine Inselanlage auch keinen Zähler!!
Im Gegensatz dazu sind Energieversorger von der Abgabe befreit, wenn diese den Strom für die Erzeugung von elektrischer Energie anwenden.
* *eine kleine Rückvergütungsmöglichkeit gibt es für Firmen, die ihren Eigenstromverbrauch hauptsächlich zur Produktion von Wirtschaftsgütern einsetzen.
Resümee: Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) warnt: "Die Abgabe für selbst erzeugten Strom bei Eigenverbrauch ist vergleichbar mit der Besteuerung von Gemüse aus dem eigenen Garten, das man selbst verzehrt. Macht die Besteuerung von Eigenstrom Schule, könnte sich dies sehr schnell auf andere Bereiche auswirken." Der Bundesverband Photovoltaic Austria fordert den Finanzminister auf, den wild geworden Amtsschimmel zu bändigen und den Erlass vollständig zu überarbeiten, beziehungsweise bei Bedarf die Änderung des dahinter stehenden Gesetzes zu betreiben. Das Argument seitens der Finanz, dass es das Gesetz der Elektrizitätsabgabe schon länger gibt, ist insofern nicht treffend, da erst jetzt mit dem Ausbau von Photovoltaik-Anlagen das Problem akut geworden ist.
Mehr Kosten als Nutzen
Bundesinnungsmeister Joe Witke warnt: "Die Schwierigkeit einer Feststellung des tatsächlichen Eigenverbrauchs und die administrativen Kosten werden in den meisten Fällen den fiskalischen Nutzen übersteigen."
PV-Branche massiv verunsichert
Der PV-Unternehmer Markus Rauchenecker bekräftigt den Rückschlag, den die PV-Industrie im Gewerbe durch den Erlass erleiden könnte. "Wir sind endlich soweit, dass wir ein Model für PV-Anlagenbetreiber mit Eigenstromverbrauch wirtschaftlich berechnen und damit die Photovoltaik zur Markreife führen können. Dieses Model relativiert sich aber sofort wieder, wenn wir die Abgabe miteinberechnen. Die Branche ist durch den Erlass massiv verunsichert", so Rauchenecker.
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